Teamcheck

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Ahlhorn erneut der Liga-Favorit

Als man beim TV Jahn Schneverdingen dachte, in der bevorstehenden Feldsaison könne man beruhigt auf einen komfortablen Spielerkader zugreifen, ist davon bei näherem Hinsehen nicht viel übrig geblieben. Obwohl mit Brigitte Matthiesen ein hochkarätiger Zugang an Land gezogen wurde, ist der Kader an den ersten Spieltagen stark dezimiert.  Laura Marofke befindet sich noch im Ausland, Chantal Heins hat sich beim Turnier in Berlin verletzt und zu allem Überfluss ist Janina von der Lieth  am ersten Spieltag wegen ihrer Sperre aufgrund der Passmisere aus dem letzten Jahr nicht dabei.  Dennoch geht man im TV Jahn-Lager zuversichtlich an die bevorstehenden Aufgaben, da das Team insgesamt gefestigt ist. „Bronze“ bei der letztjährigen Feld-DM und „Silber“ in der Halle dürfte nun zwangsläufig „Gold“ auf dem Feld folgen. Zu dieser Vorhersage ließ sich das Trainergespann Frank Eggert/Jens Bulhöfer dieses Mal nicht hinreißen, da man hiermit in der Hallensaison  schlechte Erfahrungen gemacht hatte, als man sich zu sehr aus dem Fenster lehnte.  Stärkster Konkurrent  dürfte auch in dieser Saison wieder der Ahlhorner SV sein, der als Titelverteidiger ins Rennen geht und erneut als Top-Favorit gehandelt wird. Bereits am kommenden Sonntag beginnt in Voerde, Selsingen und Schülp die Feldsaison 2012. Dort werden sich vor allem bei der Frage nach dem Klassenerhalt erste Prognosen aufstellen lassen, während die Favoriten aus Schneverdingen und Ahlhorn ihre Dominanz unter Beweis stellen können.

Der Liga-Team-Check zeigt, welche Gegner wie aufgestellt sind.

Ahlhorner SV

Nach Abschluss der Hallensaison, die der Ahlhorner SV einmal mehr als Deutscher Meister beendete, ist das Team aus Niedersachsen auch zur Feldsaison 2012 der Favorit auf die Goldmedaille. Zumindest mit einer sicheren Qualifikation zur Endrunde in Weisel am 1./2. September ist zu rechnen. Nachdem sich bereits in der Halle zeigte, dass sich die Nachwuchsspielerinnen Sarah Reinecke und Celina Minx bestens in das Team um die erfahrenen Nationalspielerinnen Janna Meiners und Annika Lohse eingefügt haben, ist den Ahlhornerinnen auch in dieser Saison die Titelverteidigung zuzutrauen. Dass Ahlhorn pünktlich zu Saisonbeginn in guter Form ist, zeigte sich bei den großen Vorbereitungsturnieren in Stammheim und Hannover. Beide Male erreichte man das Finale, das auch am Ende der Saison bei der Deutschen Meisterschaft vom Titeljäger angestrebt wird.

TV Jahn Schneverdingen

Der TV Jahn Schneverdingen sitzt Ahlhorn weiter im Nacken. Während man im Finale der Hallenmeisterschaft noch deutlich unterlag, bewies das junge Team um Nationalspielerin Cindy Nökel jedoch bei den Punktspielen, dass Ahlhorn durchaus bezwingbar ist. Auch beim Turnier in Hannover konnte man am Ende knapp als Gewinner des Finales hervorgehen. Verstärkt hat sich das Team um Trainergespann Jens Bulhöfer und Frank Eggert mit Brigitte Matthiesen vom TSV Eldagsen, die nun bereits zum zweiten Mal im erweiterten A-Kader der Nationalmannschaft steht. Damit kann man auf einen vielseitigen Kader zurückgreifen, vor allem wenn Angreiferin Laura Marofke im Laufe der Saison von ihrem Auslandsaufenthalt zurückkehrt. Mit gleich vier Spielerinnen, die im A-/B-Kader stehen, darf auch der TV Jahn von einer sicheren Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft ausgehen. Ebenso ist dem Team aus der Lüneburger Heide zuzutrauen, den Aufwärtstrend der Meisterschaften beizubehalten. Nachdem man bei der ersten Feldqualifikation 2011 in Vaihingen die Bronzemedaille und bei der Hallenmeisterschaft in Calw die Silbermedaille gewann, ist auch die Goldmedaille in Weisel ein realistisches Ziel für das ambitionierte Team vom TV Jahn.

VfK Berlin

Für den VfK Berlin, der sowohl in der Halle als auch im Feld zuletzt nur knapp die Qualifikation zur Deutschen Meisterschaft verpasst hatte, steht in dieser Saison ein anderes Ziel auf dem Programm. Nachdem sowohl Birgit Hoppe als auch Zuspielerin Franziska Wiesian erklärten, dass sie in dieser Saison nicht zur Verfügung ständen, ist das Team aus der Hauptstadt dünn besetzt. Auch Angreiferin Karen Meyer, die nach der Saison zu ihrem Heimatverein vom SV Moslesfehn zurückkehrt, wird an mindestens einem Spieltag fehlen. Demnach bleibt abzuwarten, wie Trainer Christian Lee den Ausfall wichtiger Spieler kompensieren kann. Der Klassenerhalt sollte dennoch kein Problem für die Berlinerinnen werden, wenngleich der DM-Zug wahrscheinlich ohne den VfK abfahren wird.

TV Voerde

Von Beginn an gegen den Abstieg wird der TV Voerde spielen. Nachdem man nach nur einem gewonnenen Spiel in der letzten Feldsaison schon abgestiegen war, hat der Rückzug vom TSV Eldagsen das Team aus dem Rheinland noch einmal ins Oberhaus zurückbefördert. Als homogene Mannschaft wird man vor allem dem Gegner durch kämpferische Leistungen das Leben schwer machen. Beim Wedding-Cup in Berlin erreichte man sogar das Finale, unterlag dort aber dem TV Jahn Schneverdingen, sodass die eine oder andere Überraschung möglich ist. Entscheidend wird dabei sein, ob Leistungsträgerin Tara Mittelmeyer rechtzeitig zu Saisonbeginn von ihrem Auslandsaufenthalt zurückkehrt und ihr Team von der Mittelposition aus anführen wird.

Hammer SC 08

Der Hammer SC verpasste im Feld 2011 überraschend knapp die DM-Teilnahme, während man die Hallenrunde mit Platz drei beendete. Um an den Erfolg anknüpfen zu können, konnte man Angreiferin Anika Bruhn auch für den Sommer verpflichten, sodass man in der Offensive einiges an Schlagkraft gewinnt. Auch Abwehrspielerin Birthe Wolf steht dem Team aus Westfalen wieder zur Verfügung, nachdem sie erneut in der Hallensaison pausierte. Da jedoch fünf von acht Spielerinnen ihren Wohnort außerhalb von Hamm haben, sind die Trainingsbedingungen erschwert, sodass abzuwarten bleibt, wie gut sich das Team im Laufe der Saison präsentieren kann. Gelingt es der Mannschaft vom Trainergespann Jan und Ina Pannewig das vorhandene Potenzial abzurufen, wird auch der Hammer SC bei der Vergabe der DM-Tickets ein Wörtchen mitreden können.

TSV Schülp

Der TSV Schülp ist vor neue Aufgaben gestellt. Nachdem Hauptangreiferin Anika Bruhn zum Hammer SC wechselte, fehlt dem Team aus Schleswig-Holstein Durchschlagskraft im Angriff. Im Gegenzug konnte man gleich drei auswärtige Spielerinnen verpflichten, durch die man Bruhns Wechsel kompensieren will. So steht Trainer Rouven Schönwandt ein Neunerkader zur Verfügung, mit dem der frühzeitige Klassenerhalt im Bereich des Möglichen ist. Sofern Angreiferin Sandra Tritt ihre Schulteroperation vollständig auskurieren kann und Leistungsträgerin Kim Reimers nach ihrem einjährigen Auslandsaufenthalt wieder zur Verfügung steht, dürfte man von Abstiegssorgen verschont bleiben.

SV Moslesfehn

Der SV Moslesfehn gehörte in den letzten Jahren zur festen Größe der Bundesliga Nord. Nachdem man 2009 sogar als Deutscher Meister die Saison beendete, konnte man auch in den folgenden Jahren nicht nur die Qualifikation, sondern auch das Finale der Endrunden erreichen. Erstmals musste man sich in der Hallensaison mit dem fünften Tabellenplatz zufrieden geben, nachdem gleich vier Leistungsträgerinnen nicht mehr zur Verfügung standen. Dadurch verjüngte sich das Team mit Spielerinnen aus dem eigenem Nachwuchs. Voraussichtlich muss man auch in dieser Saison auf Jessica Konen verzichten, während Angreiferin Melanie Zingrosch möglicherweise im Laufe der Saison aus der Baby-Pause zurückkehren wird. In dem Fall wäre für das Team von Frank Kannegießer sogar eine DM-Qualifikation möglich. Moslesfehn glänzt vor allem durch seine mannschaftliche Geschlossenheit, sodass den Damen vom Kanal auch aus diesem Grundmehr als ein Platz im Mittelfeld zuzutrauen ist.

MTSV Selsingen

Für die Aufsteiger vom MTSV Selsingen, der nach dem Abstieg 2010 im darauf folgenden Jahr mit nur einer Zweitliga-Niederlage direkt wieder aufsteigen konnte, ist der Klassenerhalt das Ziel. Das Team, das im Kern seit der Jugend zusammenspielt und dort einige Titel gewann, gehört seit Jahren zum festen Bestandteil der Bundesliga. Da man aber im Vergleich zu den anderen möglichen Abstiegskandidaten im Angriff besser aufgestellt ist, wird ein Platz im Mittelfeld angestrebt. Nachdem man bei den Vorbereitungsturnieren eine gute Form an den Tag legte und dort mit vielen Ligakonkurrenten mithielt, sind dem Team von Trainer Werner Behnken durchaus Überraschungen zuzutrauen.

SV Düdenbüttel

Auch der SV Düdenbüttel hat mehrere Ab- und Wiederaufstiege hinter sich. Zuletzt durfte man 2008 im Oberhaus mitspielen, sodass der Klassenerhalt ein Erfolg für die Spielerinnen aus dem Stader Vorort wäre. Nur mit einer konstanten und geschlossenen Mannschaftsleistung wird der erneute Abstieg für das Team zu verhindern sein.  Während man im Angriff nicht mit den erfahrenen Erstligisten konkurrieren kann, haben die Niedersachsen ihre Stärken vor allem im kämpferischen Bereich.

Bericht: J. Meyerhoff/Sandra Wortmann; Bild: Rouven Schönwandt

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