Mit 2:2 Punkten können die Bundesligadamen des TSV Schülp nach dem ersten Spieltag in Berlin zufrieden sein. Mit 3:0 verlor man gegen den Favoriten vom MTSV Selsingen, gewann dann aber ebenso mit 3:0 gegen den Gastgeber vom VfK Berlin und erreichte somit das gewünschte Tagesziel.
Doch standen die Vorzeichen für den Spieltag überhaupt nicht gut. Hauptangreiferin Svenja Bergmann konnte aufgrund ihrer Ellenbogenverletzung noch kein grünes Licht für einen vollen Einsatz geben. Ebenso hatte Angreiferin Kim Reimers ihre Handgelenksverletzung noch nicht vollständig auskuriert. So musste Trainer Rouven Schönwand ein wenig in die Trickkiste greifen und taktierte die Mannschaft clever und erfolgreich durch den Spieltag.
Selsingen ./. Schülp 3:0
Selsingen galt an diesem Spieltag als klarer Favorit und die Schülperinnen wussten, dass ihre Chancen ohne echte Angreiferinnen äußerst gering waren. Man wollte sich daher voll auf das zweite Spiel konzentrieren.
In der Startaufstellung standen Sandra Tritt am Hauptschlag mit Nora Auffarth an der Angabe, Anne Tiedtke im Zuspiel sowie Nadine Kowalczyk mit Svenja Bergmann in der Abwehr. Für die Spielerinnen ungewohnte Positionen, es war daher nicht viel zu verlieren.
Schülp begann konzentriert, Selsingen ungewohnt verhalten. Die Schülper Abwehr konnte die Angaben der Gegner bei recht starkem Wind gut unter Kontrolle bringen und auch der Angriff mit Sandra Tritt im Rückschlag punktete. Mitte des ersten Satzes ging Schülp sogar mit 4:7 in Führung. Doch Selsingen legte eine Schippe drauf und kämpfte sich Punkt um Punkt heran. Schülp war von diesem Vormarsch beeindruckt und machte Ende des Satzes 5 Fehler in Folge. Im zweiten Satz kam Kim Reimers für Anne Tiedtke auf die Zuspielposition und Nora Auffarth wechselte mit Svenja Bergmann die Positionen. Der zweite Satz begann wieder ausgeglichen, bis auf einmal starker Regen aufzog. Reimers, die die Angabe übernommen hatte, agierte nun zu fehlerhaft und Selsingen zog schnell davon. Bei nassem Boden ging dann auch Satz drei schnell vorüber. Durch immer wieder kleine Unachtsamkeiten schaffte Schülp nicht den Anschluss zu halten. Auch dieser Satz ging mit 11:8 an die Niedersachsen.
Berlin ./. Schülp 0:3
Der durchaus gute Auftakt, brachte den Schülper Damen viel Motivation und ließ sie optimistisch in das zweite Spiel gehen. Kim Reimers, welche weiterhin aus der Mitte agierte, sollte nun mehr in den Rückschlag gebracht werden, was gerade für die Abwehrreihe eine taktische Umstellung bedeutete.
Berlins Angreiferin Alexandra Birkenbach nutzte den nassen Boden, so dass die Schülper Abwehr mit ihren druckvoll geschlagenen Bällen sehr zu kämpfen hatte. Doch stellten sich Auffarth und Kowalczyk immer mehr auf diese Bälle ein und retteten in den entscheidenden Momenten die Bälle ins Feld. Den ersten Satz machten die Schülperinnen dann schnell zu.
Auch der zweite Satz verlief in der Anfangsphase relativ ausgeglichen. Waren es dann am Ende die Berlinerinnen selbst, die durch leichte Eigenfehler dem TSV den Satz schenkten. Auch der dritte Satz verlief ähnlich. Schülp baute sicher auf und der VfK konnte selten einen fehlerlosen Spielaufbau garantieren. Lediglich die gut geschlagenen Angaben auf nassem Boden von Birkenbach hielten die Hauptstädterinnen im Spiel. Dies konnte das Ergebnis im Ganzen jedoch nicht beschönigen, Schülp gewann verdient den letzten Satz mit 9:11.
Auch wenn beide Spiele durchaus knapp verliefen, haben die Schülperinnen ihr Tagesziel umgesetzt und können damit mehr als zufrieden sein. Bedenkt man, dass Hauptangreiferin Bergmann lediglich in der Abwehr zum Zuge kam und Reimers „im Schongang“ spielte sowie dass mit Tritt und Auffarth nur die Notbesetzung im Angriff stand, lässt dieser gute Anfang auf weitere gute Spieltage hoffen. Nichts desto trotz hätte man den einen oder anderen Satz im ersten Spiel auch gewinnen können, wenn die Schülperinnen ihr Spiel fehlerfreier durchgezogen hätten. Dies gilt nun weiter im Training zu üben.
Trainer Rouven Schönwandt gibt sich ebenfalls sehr zufrieden: „So habe ich mir den Start vorgestellt, ich bin mit dem Ergebnis zufrieden, die Leistung ist natürlich noch ausbaufähig.“
Es spielten: Svenja Bergmann, Sandra Tritt, Kim Reimers, Nora Auffarth, Anne Tiedtke und Nadine Kowalczyk
Am kommenden Wochenende geht es für den TSV Schülp wieder auf weite Reise, nämlich ins rheinländische Leichlingen (in der Nähe von Düsseldorf). Dort trifft man neben dem Gastgeber auf einen weiteren großen Gegner, den Ahlhorner SV. Ahlhorn, welche sehnlichst auf die Rückkehr von Führungsspielerin Janna Meiners warten, sind beim Vorbeitungsturnier in Hannover überraschend früh ausgeschieden und verloren sogar in der Vorrunde gegen die Schülperinnen. Doch weiß man, dass das zum Saisonstart anders aussehen wird, was sie bereits am letzten Wochenende mit zwei sicheren Siegen gezeigt haben. Kein einfaches Unterfangen, eine Niederlage wäre hier daher kein Weltuntergang. Weiterhin trifft man auf die Damen vom Leichlinger TV. Diese haben am letzten Spieltag eindrucksvoll bewiesen, dass sie nicht zu unterschätzen sind. Zwei Sätze haben sie dem Deutschen Meister TV Jahn Schneverdingen abgenommen. Die Wetterlage wird auch an diesem Wochenende spielentscheidend sein, bei Regen werden es wieder ausgeglichene Spiele werden.
Verzichten muss die Mannschaft auf Trainer Rouven Schönwandt, der selbst im Einsatz ist sowie im Jugendbereich die Betreuung übernehmen muss. Betreut wird das Team von Timo Tewes, welcher die Mannschaft seit Langem kennt und vor Ort seinen Wohnsitz hat.
Auch Kapitän Nadine Kowalczyk ist gespannt auf den kommenden Spieltag: „Es kann durchaus Überraschungen geben. Ob Gute oder S chlechte wird sich zeigen!“
1. VfK 1901 Berlin – MTSV Selsingen 0:3 (4:11 7:11 7:11 )
2. MTSV Selsingen – TSV Schülp (N) 3:0 (11:8 11:8 11:8 )
3. VfK 1901 Berlin – TSV Schülp (N) 0:3 (7:11 10:12 9:11 )